Neben Vertretern von Kirchen, der Stolpersteininitiative Weißwasser, Vertretern aus Politik und Gesellschaft hat Oberbürgermeister Torsten Pötzsch am Freitagmittag der Befreiung der Konzentraktionslager des Nazi-Regimes gedacht.
OB Pötzsch sagte:
Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen, Parteien, Vereine, sehr geehrte Damen und Herren Stadträte, sehr geehrte Einwohnerinnen und Einwohner,
wir gedenken heute der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz durch die Alliierten von den Nationalisten. Die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, der Hass gegen Andere und der Sadismus gegenüber Opfern hat im Konzentrationslager die hässlichste Fratze des Krieges unter Völkern gezeigt. Der 27.Januar steht deshalb für eine Kultur des Erinnerns. Zu leicht ist das Grauen vergessen oder zumindest die Erinnerung an diese dunkle Geschichte verdrängt. Aber ohne das Verständnis der Geschichte lässt sich keine Gegenwart oder Zukunft gestalten, welche den gegenseitigen Respekt und die Achtung des Lebens zum Inhalt hat.
Noch im Jahr 2022 konnten wir Krieg und Despotismus auf der Welt kritisieren, ohne es hautnah zu fühlen. Seit dem 24. Februar 2022 ist der Krieg zurück vor unserer Haustür. Menschen aus der Ukraine flüchten auch nach Deutschland. Die Bedrohung eines Weltkrieges ist real, die Angst wächst. Es scheint, als ob die Welt vergessen hat, dass Krieg immer Leid und nie Zugewinn bedeutet. Die Geschichte sagt, Mord und Völkermord verjähren nicht. Der Krieg in der Ukraine zeigt uns, dass das stimmt. Deshalb sind heute alle Generationen aufgerufen, sich mit der Geschichte auseinander zu setzen. Auch in Weißwasser haben damals Menschen einander geholfen - also ihre Mitmenschlichkeit nicht verloren. Das Gedenken an diese mutigen Menschen in den Zeiten des Nazi-Terror-Regimes gehört für mich deshalb an so einem Tag dazu.
Ich möchte immer jene gestärkt sehen, welche sich für die Mitmenschlichkeit entscheiden, für den Respekt voreinander und die Achtung des Lebens. Jeder Mensch hat es in der Hand, sein Leben und damit seine Rolle in der Gesellschaft zu prägen. Im Gedenken an die durch Terror, Tod und Gewalt Verstorbenen, bitte ich Sie um eine Schweigeminute für die Opfer der Geschichte und der Gegenwart.
Verweise:
[1] https://www.weisswasser.de/sites/default/files/gedenken_auschwitz_2.jpg